Die Knepper Gruppe hat sich dazu entschlossen, in die Elektromobilität zu investieren und setzt seit kurzem den vollelektrischen eActros 400 von Mercedes-Benz Trucks in ihrem Fuhrpark ein. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Logistik. Mit unserer Entscheidung für den eActros 400 positionieren wir uns als Vorreiter in der Region und zeigen, wie moderne Technologie effektiv in den Betriebsalltag integriert werden kann.
Die Entscheidung für den eActros 400 fiel nicht leichtfertig. Unsere Experten haben sorgfältig die verschiedenen Optionen abgewogen und sich letztlich für den vollelektrischen LKW entschieden. Stefan Andermahr, Projektmanager und Nachhaltigkeitsmanager bei Knepper, erläutert: „Wir wollten neue Technologien fördern und im Einsatz testen. Nachhaltigkeit und die Reduzierung von CO₂-Emissionen sind für uns wichtige Faktoren. Zudem bietet der eActros die Chance, eine echte Alternative zu den herkömmlichen Verbrennern auf die Straße zu bringen und eigene Erfahrungen zu sammeln.” Damit sind wir eines der ersten Unternehmen im Kreis Soest, das bereits einen eActros im Einsatz hat.
Die Integration des eActros 400 in den täglichen Betrieb verlief reibungslos. Der LKW wird hauptsächlich für den Verteilerverkehr von Containern und für kurze Strecken eingesetzt. Der Einsatzbereich erstreckt sich von Lippstadt aus sternförmig in die umliegenden Städte und Gemeinden wie Langenberg, Erwitte, Anröchte, Geseke, Salzkotten und Soest. Hierbei werden leere Container zu den Kunden geliefert und volle Container abgeholt. Besonders der emissionsfreie und geräuscharme Betrieb wird von vielen Städten und Gemeinden als großer Vorteil angesehen.
Peter Adams, Leiter Logistik der Knepper Gruppe, bringt die Leistungsfähigkeit des „Neuen“ im Fuhrpark auf den Punkt: „Die Batterie des eActros 400 hält so lange, dass sie nach einem Tag Nutzung mit 20 bis 30 Prozent Restladung auf den Hof kommt. Damit könnte der eActros 400 wahrscheinlich sogar im Zwei-Schicht-Betrieb eingesetzt werden.“ Diese Ausdauer und Effizienz des eActros 400 machen ihn zu einem wertvollen Asset im täglichen Logistikbetrieb und zudem zu einem idealen Partner für entsprechende Logistik in Innenstädten.”
Die Entscheidung für den eActros 400 war auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll. Durch die Nutzung von Elektro-LKW entfallen die Mautgebühren, was täglich etwa 25 Euro einspart. Auf lange Sicht kann diese Ersparnis eine beträchtliche Summe ausmachen. Zusätzlich senkt das regenerative Bremsen, die Rekuperation, das die Energie zurückgewinnt und gleichzeitig den Verschleiß der Bremsen reduziert, die Wartungskosten erheblich.
Die Betriebskosten des eActros 400 sind im Vergleich zu Diesel-LKW niedriger, da Strom günstiger ist als Diesel. Die Ladeinfrastruktur besteht aus einer mobilen Schnellladestation: „Wir haben eine mobile Ladesäule angeschafft, da das Laden bei uns auf dem Betriebshof gewährleistet sein muss. Wenn es mit der Zeit mehr E-LKW werden, sind wir mit der mobilen Ladesäule flexibel und können langfristig einen eigenen Ladepark einrichten“, ergänzt Andermahr.
Diese strategische Vorgehensweise alternativer Antriebstechnologien wird ergänzt durch unsere Planung, zusammen mit einem Kooperationspartner und Betreiber eine Wasserstoff-Tankstelle zu errichten. „Wir planen langfristig auch den Einsatz von Wasserstoff-Fahrzeugen. Das geht natürlich nur, wenn eine entsprechende Infrastruktur zum Tanken vorhanden ist“, so Peter Adams. „Daher haben wir in Kooperation mit der Lippstädter Verwaltung, der Wirtschaftsförderung und anderen Unternehmen in der Region ein entsprechendes Projekt gestartet.“ Die Planungen zu einer H2-Tankstelle wurden vor einigen Monaten gestartet und sehen vor, dass ab spätestens Ende 2025 eine Wasserstofftankstelle in Lippstadt zur Verfügung stehen wird.
Die Einführung des eActros 400 war gut vorbereitet. Mitarbeitende aus der Logistikabteilung ließen sich von Mercedes-Benz in das Fahrzeug einweisen und führten dann selbst Schulungen durch, um den Know-how-Transfer intern zu gewährleisten. Zudem wurde auch die Integration des eActros in den täglichen Betrieb nicht dem Zufall überlassen: Bereits seit März 2024 wird ein gemieteter E-LKW von Scania eingesetzt, um sukzessive Erfahrungen zu sammeln und den nahtlosen Übergang zum eActros 400 zu gewährleisten.
Wir planen in den kommenden Jahren einen Ausbau unserer E-LKW-Flotte. Obwohl die erste Generation dieser Fahrzeuge noch sehr teuer ist, erwarten wir, dass sich die Kosteneinsparungen durch geringere Maut- und Energiekosten und die steigende Bedeutung geringer Emissionen langfristig rentieren werden. Im September 2024 werden wir uns auf der Messe „IAA Transportation“ über die künftigen Entwicklungen informieren und mögliche zukünftige Anschaffungen planen.
„Die Kosten der ersten Generation E-LKW übersteigen die eines vergleichbaren Verbrenners um etwa das Dreifache. Jetzt heißt es, die weitere Entwicklung in diesem Bereich genau zu beobachten. Anbieter wie Daimler stellen schon jetzt Fahrzeuge in Aussicht, die 'nur noch' etwa 100.000 Euro teurer sind als ein Verbrenner-LKW. Mit Maut- und Energiekosteneinsparungen wird ein solcher E-LKW dann durchaus rentabel“, erklärt Peter Adams.
Schon jetzt plant unser Logistik-Team die Anschaffung einer Sattelzugmaschine für die Müll- und Holzentsorgung. Das kann das Fahren längerer Strecken zu Verbrennungsanlagen nach Bielefeld, Kassel und ins Ruhrgebiet, aber auch Kupfertransporte bis nach Hamburg beinhalten. In der Nähe von Hamburg befindet sich schon heute ein Ladepark, in dem die Fahrer:innen den E-LKW in ihrer 45-Minuten-Pause auch schon wieder „volltanken“ können.
Die Einführung des eActros 400 bei der Knepper Gruppe ist ein bedeutender Schritt hin zu einer nachhaltigeren und effizienteren Logistik. Wir wollen damit ein klares Zeichen für Innovation und Umweltschutz im Containertransport setzen. Mit der erfolgreichen Integration des eActros 400 in den Betriebsalltag und den Plänen zur weiteren Expansion der E-LKW-Flotte zeigt unsere Unternehmensgruppe, wie moderne Technologien effektiv und gewinnbringend eingesetzt werden können.
Der eActros 400 ist mit einer Spitzenleistung von 400 kW (544 PS) und einer Reichweite von bis zu 400 Kilometern ausgestattet. Die Batterie basiert auf modernen Lithium-Ionen-Zellen mit einer Kapazität von 240 kWh. Zu den Sicherheits- und Assistenzsystemen gehören ein Notbremsassistent, ein Spurhalteassistent, ein Totwinkel-Assistent und eine Rückfahrkamera, die für erhöhte Sicherheit im Straßenverkehr sorgen.