Dieses Projekt, das 2022 begonnen wurde, stellte neben Corona besonders hohe Anforderungen an die Abbruchspezialisten von Knepper: die hohen Hygieneanforderungen eines Krankenhauses und eine möglichst diskrete Umsetzung, um die Patienten nicht zu stören. Knepper hatte in der Vergangenheit bereits etliche Stationen des Ev. Krankenhaus Lippstadt umgebaut, musste sich jedoch trotz der langjährigen Zusammenarbeit wie alle anderen Unternehmen in der öffentlichen Ausschreibung behaupten.
Ulrich Romweber, technischer Leiter und Projektleiter des Umbauprojekts am Ev. Krankenhaus Lippstadt, plante den Rückbau der Entbindungsstation in der 3. Etage bereits seit 2017. „So ein Projekt braucht gute Planung. Der Umbau der Entbindungsstation setzte voraus, dass die Station vorübergehend woanders untergebracht wird. Nicht als Provisorium, sondern so, dass sich die werdenden Eltern wohl fühlen und die beste Versorgung für Mütter und Babys sichergestellt werden kann“, erklärt er.
Dafür wurde für 3 Mio. Euro ein neues Gebäude errichtet, in dem die Entbindungsstation für die Zeit des Umbaus untergebracht ist und das danach von anderen Fachabteilungen genutzt werden wird. Grund für den Umbau der Entbindungsstation war, dass neben vier neuen Kreißsälen ein Sectio-OP für die Durchführung von Kaiserschnitten auf gleicher Ebene zur Verfügung stehen soll. Das Ziel ist eine weitere gesteigerte Versorgungsqualität der werdenden Mütter, denn die Entscheidung für einen Kaiserschnitt fällt häufig sehr kurzfristig. Bis dahin, galt es für Ulrich Romweber zunächst, den richtigen Partner für den Rückbau der Entbindungsstation in der 3. Etage zu finden.
Die Abbruchleistung wurde regulär öffentlich ausgeschrieben und Knepper konnte im Auswahlverfahren durch die räumliche Nähe und die Erfahrung punkten. Im Falle unvorhergesehener Situationen, kann schnell reagiert werden.
Demontage und Abbruch bedeuten Lärm, Staub, Emissionen und Vibrationen. Alles Faktoren, die nur schwer mit einem hochsensiblen Bereich, wie einem Krankenhaus voller Patienten vereinbar sind. Die strengen Hygienevorschriften machten es unmöglich, Wege im Gebäude zu nutzen. Einzige Möglichkeit: Die Entsorgung über Gerüste an den beiden langen Gebäudeseiten und eines Gerüstturms mit Plattform und Treppe sowie mit Hilfe eines Baukrans. Zunächst musste der Platz für den Baukran mit 45 Metern Reichweite innerhalb des Betriebshofs aufgebaut werden. Bereits die Kranstellung war durch die beengte Situation eine Herausforderung. Zufahrtswege sowie die Feuerwehrzufahrt mussten freigehalten werden und ebenso durften der Einflugbereich des Hubschraubers sowie der Landeplatz nicht beeinträchtig werden. Außerdem muss immer Platz für eine Andienfläche des Krans berücksichtig werden. Im nächsten Bauabschnitt wurde je ein Gerüsttreppenturm in den beiden Innenhöfen erstellt, die oben mit einer Plattform abschlossen. Die Einzelteile für die Gerüstbauer wurden dazu mit dem Kran reingehoben. Alle Laufwege für das Knepper-Team aus sechs Fachkräften führten so außen am Gebäude entlang über einen gesonderten Eingang in die Etage.
Die andere Seite der Etage, die sich noch im laufenden Krankenhausbetrieb befand, wurde zusätzlich durch Staubschutzwände abgeschirmt. Dann erfolgte die aufwändige Entkernung und der Abbruch von Bodenbelägen, abgehängten Decken, der Einbauschränke, Wandschutzverkleidungen und Türen bis zurück in den Rohbauzustand. Alle Materialien mussten per Hand nach draußen auf die Plattform gebracht werden, von wo sie per Kran und Krankippkübel weiter nach unten transportiert wurden. Jede Abfallfraktion wurde getrennt in einem eigenen Container entsorgt. Da immer nur zwei Container aus Platzmangel nebeneinander aufgestellt werden konnten, musste auch das Sammeln und Separieren sehr gut geplant werden. Nacheinander wurden erst Holz, dann Decken, Rigips und weitere Stoffe entsorgt. Knepper übernahm auch das Entfernen von Mauerwerkswänden, mauerte vorhandene Türöffnungen zu und erstellte neue. Für die Gewerke Sanitär- und Lüftung wurden Durchbrüche und Kanäle für die Verlegung neuer Leitungen erstellt. So wurde alles für den folgenden Umbau perfekt vorbereitet.
Trotz des straffen Zeitplans und viel händischer Arbeit wurde die Mittagsruhe im Krankenhaus eingehalten und in dieser Zeit nur Arbeiten ausgeführt, die keine Geräusche verursachten. Die Stemmarbeiten wurden in die Vor- und Nachmittagszeit gelegt. So wurde die Beeinträchtigung für Patientinnen und Patienten sowie das Personal auf ein Minimum reduziert.
Knepper hatte für das Projekt insgesamt 5 Monate veranschlagt und am 12. Mai 2022 mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen. Bereits am 29. August 2022 waren die Arbeiten abgeschlossen. Der Kran bleibt für die folgenden Gewerke im Einsatz. Sofern noch Aufgaben für das Knepper-Team anfallen, können diese schnell erledigt werden. „Wir sind hochzufrieden mit der Arbeit von Knepper. Vor allem, wie auf die besonderen Bedürfnisse eines Krankenhauses reagiert wurde“, erklärt Ulrich Romberger abschließend.