Besondere Herausforderungen erfordern besondere Lösungen

Knepper steht beim Rückbauprojekt im OPTERRA Zementwerk in Walzbachtal vor Herausforderungen, die es so noch nie gab.

Mit jedem Projekt wächst das Know-how von Knepper im Abbruch und der Demontage von großen Industrieanlagen. Insbesondere bei diesem komplexen Projekt, gab es viele neue Erfahrungen zu sammeln. Beim Rückbau einer außer Dienst gestellten Ofenanlage, deren tonnenschwere Komponenten teils schwer zugänglich im Boden lagen und bis zu 30 Metern in die Höhe ragten, waren sämtliche Kompetenzen bei der Lösungsfindung gefragt. Der Koloss sollte Schritt für Schritt und möglichst effektiv zerlegt werden. Bei einem Komplettabriss wäre das Ganze kein Problem. Hier sollte das Gebäude für eine Nachnutzung jedoch stehen bleiben. Zusätzlich führten Kabel- und Rohrleitungen für in Betrieb befindliche Anlagen durch das Gebäude, die keinesfalls beschädigt werden durften. Eine harte Nuss, die Knepper erfolgreich geknackt hat.

Impressionen des Rückbaus

Kostengünstige Lösung dank recyceltem Stahl

Am Anfang standen für Geschäftsführer Carsten Knepper und Kalkulator Max Hohner mehrere Ortstermine an. Dabei wurden Ideen diskutiert und wieder verworfen, um für den Kunden den kostengünstigsten Lösungsweg zu finden und das Projekt verlässlich kalkulieren zu können. Vorteil für die OPTERRA Wössingen GmbH: Die Ofenlinie und die dazugehörigen technischen Anlagen bestanden zum größten Teil aus Stahl, der recycelt werden konnte. Die Vergütung des Stahlschrotts minderte die Abbruchkosten – ein wichtiger Faktor für OPTERRA. Knepper ist deutschlandweit sehr gut im Schrotthandel vernetzt und verfügt über eine jahrzehntelange Expertise. Dadurch konnten für die rund 1.500 Tonnen Stahlschrott optimale Vermarktungserlöse erzielt werden. Christian Zenner, Investitions- und Entwicklungsleiter bei OPTERRA und zuständig für die zukünftige Technik im Zementwerk, erklärt:

„Bei dem umfangreichen Abbruchprojekt, war uns daran gelegen, einen zuverlässigen Partner zu haben, der völlig eigenständig arbeitet, die höchsten Erlöse für den Stahlschrott erwirtschaftet und unsere hohen Sicherheitsanforderungen erfüllt.“ Letzteres war einer der Gründe, warum sich OPTERRA bei der Auftragsvergabe für Knepper entschieden hat. „Das Sicherheitskonzept und das faire Miteinander haben uns überzeugt“, erläutert er weiter.

Knepper denkt „out of the box”

Für OPTERRA zählen neben dem Sicherheitsaspekt vor allem Geschwindigkeit und Kosten. Um Abbruch und Demontage der Ofenlinie möglichst wirtschaftlich zu machen, wurde Knepper bei der Betrachtung der Frage kreativ: Auf welche Art und Weise bekommen wir die Anlage am schnellsten raus? Der übliche, aber auch der umständlichere Weg wäre gewesen, die Anlage einzurüsten. Das Team von Knepper sah das anders, denn mit dem richtigen Equipment aus Spezialmaschinen, konnte man das Ganze effizienter angehen. „Unser Konzept sah so aus, dass wir uns beim Rückbau der drei Elektrofilter von oben nach unten durchgearbeitet und die Teile einzeln und sehr vorsichtig per Teleskopkran aus dem Gebäude rausgehoben haben“, so Bauleiter Pedro Cano von Knepper.

Um Platz für den Mobilkran zu schaffen, wurden zunächst Anlagen am Boden demontiert. Das Knepper-Team arbeitete angegurtet von einer extra gesicherten Hebebühne aus, um die Filter und Fassadenelemente in Stücke zu schneiden. Den Abwärtstransport der bis zu 10 Tonnen schweren Teile übernahm der Teleskopkran. Beim Rückbau des 60 Meter hohen Schornsteins kam geballte Power in Form von zwei mobilen Teleskopkranen zum Einsatz – ein seltener Anblick. Die spektakulären Arbeiten des Knepper-Teams fanden unter den wachsamen Augen und der Kontrolle des Technikmanagers OPTERRA statt, denn die Produktion im Werk lief weiter. Die Einhaltung der strengen Sicherheitsvorschriften war daher oberstes Gebot. Pedro Cano berichtet: „Die Verantwortlichen erkannten nach kurzer Zeit, dass wir sehr sauber arbeiten und brachten uns viel Vertrauen entgegen.“ 

Recycling unterstützt Nachhaltigkeitsstrategie 

Hauptsächlich fiel aus dem Rückbau von Kühler, Filter und Ofenrohr schwerer Mischschrott an, der direkt auf der Baustelle gewogen und auf Chargier Maß geschnitten bzw. gebrannt wurde. Knepper fand auch Vermarktungswege für die ca. 10 Tonnen schweren Laufringe des Ofenrohrs, die nicht vor Ort zerkleinert werden konnten. Zudem achtet Knepper bei der Vermarktung auf möglichst umweltschonende Transporte und wählt bevorzugt Schrotthandelspartner aus, die über Wasserwege direkt erreichbar sind oder über einen eigenen Bahnanschluss verfügen. Darüber hinaus kümmerte sich Knepper um die fachgerechte Entsorgung sämtlicher anfallender Stoffe, wie Isolierstoffe und Ölreste. „Wir haben es sehr geschätzt, dass Knepper verschiedene Zulassungen für die Entsorgung hat und wir das Thema im Sinne unserer Nachhaltigkeitsstrategie komplett abgeben konnten. Bis auf die Betonteile, die lassen wir direkt in unsere Produktion einfließen. Wir haben weitere Anlagenteile, die zurückgebaut werden müssen – mit Knepper jederzeit wieder“, resümiert Projektleiter Christian Zenner.

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